Freitag, 8. November 2013

Undemanding Time

"Wenn Dein Pferd Erholung für Dich ist,kannst Du auch Erholung für Dein Pferd sein? " - Pat Parelli

Die ungenutzte Zeit. Es ist die Zeit mit dem Pferd, in der beide vollkommen entspannen können. Damit wollen wir erreich, dass unser Pferd gerne bei uns ist und sein will. Denn wenn dies nicht der Falle wäre, würde das Spielen mit unserem Pferd, nur Unbehagen für es bereiten. 
Es ist ein angeborener Instinkt bei Pferd, dass diese Angst vor uns Raubtieren haben. Schließlich sind sie Fluchttiere und wir sind die, die sie eigentlich jagen. 
Wir müssen ihnen vermitteln, dass wir ihnen nichts schlechtes wollen. Denn immer, wenn wir unser Pferd holen machen wir etwas mit ihm, ob Putzen, Füttern, Reiten oder Spielen. 
Es wird etwas verlangt und dies soll natürlich immer möglichst positiv ausfallen. Das vermittelt dem Pferd, dass egal wann wir kommen, es passiert was, vielleicht etwas schlechtes oder gutes. Je nach dem. Es sind jedes Mal Annäherungen. Diese können auf dauer unangenehm werden, sodass das Pferd wenn es uns sieht denkt " och ne nicht schon wieder" oder das es gar Unbehagen in unserer Nähe empfindet, da wir immer Anforderungen an es haben, wie " verschiebe die Hinterhand", "senke den Kopf", "geh dort hin". Das führt dazu, dass das Pferd auf der Weide oder im Paddock vor uns weg rennt. 
Um dies zu vermeiden ist Undemanding Time für Pferd und Mensch sehr wichtig.

Einen großen Erfolg erkennt man daran, wenn man merkt, dass das Pferd gerne bei einem ist und auch zu einem kommt und einem folgt. Dies festigt die Beziehung enorm, schließlich mache ich gerne etwas für jemanden bei dem ich auch gerne bin! 
Irgendwann wird sich dein Pferd richtig freuen, wenn es dich sieht und anstatt auf der Weide vor dir weg zulaufen, wird es gerne und freiwillig zu dir kommen und dir folgen.

Dieses "Nichts tun wollen" ist das schwerste was es gibt, meiner Meinung nach. 
Man darf seine eigene Energie nicht auf das Pferd richten, denn diese wäre ja wieder Druck auf das Pferd. 
Man darf nicht versuchen mit geschnalzte und gepfeiffe das Pferd zu sich zu bewegen. 
Am besten denkt man auch nicht daran, dass das Pferd her kommen soll oder anderes. 
Oft setzte ich mich einfach auf die Weide und lerne oder lese etwas, denn dabei richtige ich nicht meine Energie auf das Pferd, sondern ich sitze da und verlange nichts von ihm. 
Es ist nicht direkt wichtig, dass ich absolut nichts mache, ich  muss einfach nur da sein und nichts von meinem Pferd verlangen. 

Dein Pferd kann dich dabei beobachten, dich einmal als "nichts verlangend" kennen lernen und merken, dass du dir Mühe gibst dich wie ein Fluchttier zu verhalten. 
Vielleicht kommt es auch zu dir, riecht an dir, knabbert an deiner Kleidung und fängt an neben dir zu fressen. Wenn dein Pferd beginnt zu gähnen, sich zu wälzen oder tiefe Atemzüge macht, ist dies ein Zeichen für den Abbau von Adrenalin. 
Es kann jedoch auch sein, dass dein Pferd dir zu aufdringlich wird indem es zum Beispiel dir mit den Hufen zu nahe kommt, dich kneift oder umrennt, dann solltest du es einfach sachte zurück weisen und daraufhin wieder in dein nichts tun versinken. 

Anfangs wird dein Pferd dich vielleicht nur ignorieren und fressen. Aber später könnte es, wenn du kommst schon am Tor auf dich warten, nach dir rufen oder vielleicht sogar neben dir liegen oder stehen und einschlafen. Es wird sich immer mehr zu dir hin entwickeln und deine Gesellschaft zu schätzen wissen.

Keep it natural !

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